Integration durch Sport

“Integration durch Sport” ist ein Programm des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Es wird auf Landesebene eigenverantwortlich von Landes- und Regionalkoordinationen umgesetzt, die die Sportvereine, Netzwerkpartner und freiwillig Engagierten an der Basis in ihrer Integrationsarbeit konzeptionell, planerisch und organisatorisch unterstützen. Das Bundesministerium des Innern (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stehen dem Programm als Zuwendungsgeber und Partner im fortlaufenden Prozess der Programmoptimierung begleitend zur Seite.

Die Anfänge des Programms „Integration durch Sport“ liegen nunmehr 25 Jahre zurück und lassen sich auf den Sommer 1989 datieren, als das Programm zunächst in den vier Bundesländern Niedersachsen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen implementiert wurde, damals noch unter dem Projektnamen „Sport für alle – Sport mit Aussiedlern“. Bereits im darauf folgenden Jahr 1990 fand eine Ausweitung des Programms auf alle alten und 1991 schließlich auf die neuen Bundesländer statt. Um der aktuellen Zuwanderungssituation gerecht zu werden, wurde das Programm 2001 auf die Zielgruppe der Migranten ausgeweitet, und aus dem Projekt „Sport für alle – Sport mit Aussiedlern“ entstand das Programm „Integration durch Sport“. Gefördert durch das Bundesministerium des Innern (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), wird das Programm durch die Landessportbünde getragen, während dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) die Programmkoordination auf Bundesebene obliegt.

Im Zeitraum von 2007 bis 2009 wurde eine Evaluation des Programms „Integration durch Sport“ durch die Universität Potsdam vorgenommen. Die Evaluationsergebnisse würdigen die flächendeckende Reichweite und inhaltliche Breite des Programms und zeichnen eine positive Bilanz der sportbezogenen Integrationsarbeit in den Sportvereinen und -organisationen. Die darüber hinaus vom Evaluationsteam aufgezeigten Konsequenzen und der Handlungsbedarf wurden in eine gemeinsame von DOSB, BMI und BAMF entwickelte Strategie zur Weiterentwicklung des Programms aufgenommen. Die Programmverantwortlichen der Länder waren intensiv in den Weiterentwicklungsprozess eingebunden, den die Führungs-Akademie des DOSB begleitet hat.

Integration beim SCS

Schon vor der Zeit des Sport Clubs hat die Familie Unger im TSV Benstorf / Oldendorf jahrzehntelang integrative Arbeit betrieben, die durch den Boxsport besonders hervor gehoben wurde. Neben sportlichen Erfolgen wie Bronzemedaillen bei deutschen Meisterschaften im olympischen Boxen und zig gewonnenen Niedersachsenmeisterschaften engagierte sich die Familie auch besonders im Bereich der Integrationsförderung. Vor wenigen Jahren entstand so die Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Niedersachsen in Form des Projekts „Integration durch Sport“. Die Zusammenarbeit brachte schon viele Früchte, wie zum Beispiel erfolgreich ausgeführte Boxveranstaltungen im eigenen Haus, die Einführung des russischen Volkssports „Gorodki“ und viele kleine Spaßturniere im Fußball, um die Leute mit und ohne Migrationshintergrund zusammen zu bringen.

 

Durch die ehemalige Arbeit von Herrn Unger als Malermeister entwickelte sich im Laufe der Zeit die Möglichkeit jugendliche Migranten in seinem persönlichen Jobnetzwerk weiter zu vermitteln, bzw. eine Ausbildung oder Arbeitsstelle im Handwerksbereich in Aussicht zu stellen. Im Laufe der Zeit wurden so schon mindestens zehn neue Arbeitskräfte im Raum Salzhemmendorf / Alfeld gefördert, die allesamt aufgrund Migrationshintergründe erschwerte Bewerbungsbedingungen hatten. Hier im Landkreis Hameln-Pyrmont erstreckt sich dieses Netzwerk von Firmen wie Bautischler Heuer & Schönberg, Baugeschäft Titze, Dachdeckerbetrieb Braeckmans, Logocos Naturkosmetik, Gartenlandschaftsbau Iris Bauer, Zargen GmbH und einigen weiteren regionalen Betrieben.

Besonders hervorzuheben ist das Netzwerkpartner Programm, dass durch die 20-jährige Integrationsarbeit aufgebaut wurde. Dieses Netzwerk wurde damals schon mit der Prämisse gegründet, schwierige Fälle von Jugendlichen mit und ohne Integrationshintergrund auf die richtige Bahn zu bringen. Das Netzwerk erstreckt sich über den Gemeindesportring Salzhemmendorf, Jugendpflege Salzhemmendorf, Jugendwerkstatt Oldendorf, Jugendzentrum Gronau, Jugendamt Hameln-Pyrmont und einigen kleineren Organisationen. Die Aufgabe ist bis heute die Vermittlung von schwer erziehbaren Jugendlichen, die durch den Boxsport die nötige Disziplin sowie Werte und Normen für die Gesellschaft vermittelt bekommen.